400 Rosen für Schleswigerinnen - sh:z

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400 Rosen für Schleswigerinnen - sh:z

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schleswig ehrte gestern Passantinnen anlässlich des Internationalen Frauentages.

SCHLESWIG  „Wir wollen Brot und Rosen“, sangen die streikenden Arbeiterinnen in den USA vor über 100 Jahren – und forderten damit ihre Grundrechte ein. Zu Ehren dieser mutigen Vorkämpferinnen werden am 8. März, dem internationalen Frauentag, Rosen an Frauen verteilt.

Dies tut die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schleswig, Karin Petersen-Nißen, seit 18 Jahren mit großer Freude in ihrer Stadt. Gestern verteilte sie zusammen mit Elke Lilla, einer freiwillige Helferin des Projektes „Plan haben“, insgesamt 400 Rosen an Schleswiger Passantinnen.

„Wir arbeiten zusammen mit der Firma ,Blumen Bleifuß‘. Für die Geschäftsführerin, Marion Scholz, ist dieser Tag wichtig, und sie beteiligt sich gerne jedes Jahr großzügig daran“, sagte Petersen-Nißen.

1896 fand in Berlin der erste Streik deutscher Näherinnen statt. Sie forderten Mindestlöhne und Schutz vor der Willkür der Aufkäufer. Sie streikten für „eine anständige, eines Menschen würdige Behandlung“. Die Protestmärsche der Näherinnen waren ausgelöst worden durch einen Brand in einer Fabrik, bei dem viele Frauen starben, weil es keinen ausreichenden Feuerschutz gab.

Die deutsche Politikerin Clara Zetkin sah daraufhin die Notwendigkeit für einen internationalen Frauentag, der den Mut und Verlust der arbeitenden Frauen anerkennt.

Die Schleswigerin Elisabeth Feldhoff-Thiessen war gestern eine der Damen, die sich über eine Rose freuen durften, als sie sich einen Snack in der Innenstadt holte. „Das ist doch ein schönes Geschenk“, sagte sie und nahm auch gleich eine Rose für ihre Kollegin mit.

Auch Erzieherinnen in den Schleswiger Kindergärten konnten sich besonders freuen. „Kinder mit russischem Migrationshintergrund hatten ihnen ganze Rosensträuße mitgebracht“, berichtete Helferin Elke Lilla. In Russland ist der internationale Frauentag ein offizieller Feiertag und wird groß zelebriert. Ob das auch etwas für Schleswig-Holstein wäre? Karin Petersen-Nißen würde dazu sicher nicht Nein sagen.

Der Frauentag in Schleswig klang gestern mit einer Filmvorführung im Capitol-Kino aus. Nach einem Sektempfang wurde „Die göttliche Ordnung“ gezeigt, eine Geschichte über die Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz.

Quelle: https://www.shz.de/19284496 © 09.03.2018

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