Abschlussveranstaltung der Kampagne „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“

 Frauen in die Politik   von

13 starke Frauen mit Selbstportraits beschenkt

Eröffnung der Vollversammlunf der Gleichstellungsbeauftragtean des Landes - Karin Petersen Nissen Bürgermeister Arthur Christiansen - Schlesiwg
Foto: Stadt Schleswig

Frauenanteil hat sich von 26 Prozent auf 30 Prozent erhöht

SCHLESWIG. Im Juni 2015 hat die Landesarbeitsgemeinschaft der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten in Kooperation mit dem Landes-Frauen-Rat und dem Gleichstellungsministerium die dreijährige Gemeinschaftskampagne „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ gestartet. Am Donnerstagabend endete dieses erfolgreiche Projekt mit einer Finissage im Ständesaal des Schleswiger Rathauses sowie der persönlichen Übergabe der Ausstellungsbilder.

Der Bürgermeister der Wikingerstadt begrüßte bereits am Morgen auf der Vollversammlung der Gleichstellungsbeauftragten die angereisten Frauen aus den Kommunen und Ämtern des Landes. Ausrichterin war Schleswigs Gleichstellungsbeauftragte Karin Petersen-Nißen. „Nicht nur seine Anwesenheit während der Übergabe der Ausstellungsbilder, sondern auch sein Interesse in den Gesprächen danach, ist ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit“, lobte Karin Petersen-Nißen gestern Dr. Arthur Christiansen. Denn nicht nur Schleswigs Gleichstellungsbeauftragten sondern auch den Gastrednerinnen, Ministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack und Martina Falkenberg, Bürgermeisterin der Gemeinde Dassendorf und Amtsvorsteherin Amt Hohe Elbgeest, die lobende und kritische Worte an die Gäste sendeten, ist wichtig, dass die veralteten Strukturen geschlechtergerecht verändert werden müssen.

Anlass für die dreijährige Kampagne war, dass eine landesweite Erhebung der LAG der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nach der letzten Kommunalwahl im Mai 2013 ein ernüchterndes und enttäuschendes Ergebnis für die kommunalpolitische Landschaft in Schleswig-Holstein aufzeigte: von hundert Kommunalpolitikern waren nur 26 Frauen im Ämtern – das hieß nur jeder vierte Kommunalpolitiker war eine Frau. Gemeinsames Ziel der Kooperationspartnerinnen war es daher, dass zur nächsten Kommunalwahl 2018 das politische Engagement von Frauen deutlich sichtbarer werden und es mehr Frauen in der Kommunalpolitik geben müsse, die sich zur Wahl stellen und gewählt würden. Die Kampagne bestand aus unterschiedlichen Bausteinen. Es wurden zu landesweiten Fachver-anstaltungen eingeladen, ein fundiertes Weiterbildungsangebot für Kommunalpolitikerinnen und solche, die es werden wollen in den Kommunen vor Ort organisiert und öffentlichkeitswirksame pfiffige Aktionen auf Marktplätzen und in Fußgängerzonen initiiert. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Zahlen aus der diesjährigen Kommunalwahl konnte wurde folgendes Ergebnis erzielt: Für die 60 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, die sich in ihren Kommunalverwaltungen (45 Gemeinde, Ämter und Städte, sowie die elf Landkreise und vier kreisfreien Städte), aktiv an der Kampagne beteiligt haben, hat sich der Frauenanteil von 26 Prozent auf 30 Prozent erhöht.

Petra Bargheer-Nielsen überreichte Ministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack mit Dank ihr Ausstellungsbild. Foto: Nielsen
Foto: Nielsen

Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack möchte aber ein noch besseres Ergebnis: „Leider wurde durch die Kampagne das erwünschte Ziel nicht erreicht. Es gilt also, weiter dafür zu kämpfen und zu werben, dass noch mehr Frauen in die Kommunalpolitik gehen“, appellierte sie am Donnerstagabend im Ständesaal an die Zuhörerinnen. Diese Ausstellung zeigt, dass es viele weibliche Vorbilder gibt. Frauen, die sich durchgesetzt haben. Ich hoffe, diese Vorbilder ermutigen andere Frauen, sich stark zu machen und ebenfalls den Schritt in die Politik zu wagen.“

„Pflichtquoten und Urteile sind für unsere Arbeit von immenser Bedeutung“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schleswig Karin Petersen-Nißen. Durch ein Urteil des Oberlandesgerichtes zur paritätischen Besetzung ist es in Schleswig erstmalig gelungen, eine nahezu paritätische Besetzung in den Aufsichtsräten hinzubekommen, die bislang fast ausnahmslos männlich besetzt waren. Schleswigs Bürgervorsteherin, Susanne Roß, lieferte abschließend noch einen historischen Beleg dafür, dass sich die Wikingerstadt seit jeher mit starken Frauen in führenden Positionen brüsten kann – auch ohne eine paritätische Besetzung. „Die schwarze Margarethe überzeugt bereits im 13. Jahrhundert und setzte sich in einer viel schwierigeren Zeit bereits als Frau durch.“ Sie sei die Schwägerin von Abel − Sohn von König Waldemars II. von Dänemark - und seinem Bruder Erik, Herzog von Schleswig, gewesen. In diesem bekannten Bruderkrieg bat 1250 Abel König Erik IV., vorgeblich zu Versöhnungsgesprächen, in die Residenzstadt Schleswig. Im Fährort Missunde ließ er den König ermorden und die Leiche in der Schlei versenken. Um dieses blutige Ereignis ranken sich zahlreiche Legenden - auch die um die „schwarze Margarthe“.

13 Frauen, die derzeit in der Kommunalpolitik mitmischen, bekamen nun zur Finissage ihr eigenes Ausstellungsbild als Geschenk überreicht: Petra Bülow, Birte Pauls, Dr. Babette Tewes, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Simone Lange, Steffanie Hildebrandt, Silke Hünefeld, Gudrun Lemke, Sabine Asmussen, Constanze Best-Jensen und Anke Spoorendonk.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 18 – 314 vom 02. November 2018

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