6. Februar – Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

 Gewalt gegen Frauen   von

Mit dem internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung wird am 6. Februar eines jeden Jahres auf eine der grausamsten Menschenrechtsverletzungen gegen Mädchen und Frauen aufmerksam gemacht.

Weibliche Genitalverstümmelung oder engl. FGM (female genital mutilation) bedeutet die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren Genitalien von Mädchen und Frauen. Sie wird meist an Mädchen bis zum 15. Lebensjahr vorgenommen und erfolgt ohne medizinische Begründung, meist unter unhygienischen Bedingungen, ohne Betäubung und wird oft mit Rasierklingen, Glasscherben o.ä. durchgeführt.

Neben lebenslangen Traumata hat die Genitalverstümmelung oft Infektionen oder Komplikationen bei der Geburt zur Folge, die zum Tode führen können. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben bis zu 25 % der von FGM betroffenen Mädchen und Frauen an den unmittelbaren oder langfristigen Folgen.

FGM ist ein weltweites Problem, dass aufgrund von Gruppenzugehörigkeiten und kulturellem Erbe besteht, nicht aufgrund von Religion. Besonders verbreitet ist weibliche Genitalverstümmelung im westlichen und nordöstlichen Afrika, Jemen, Irak, Indonesien und Malaysia.

Weltweit leben mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Jährlich werden erneut ca. 3 Millionen Opfer dieser Praktik, das sind 8000 Mädchen oder Frauen täglich.

Nach Schätzungen von Terre de Femmes leben in Deutschland etwa 65.000 Betroffene, die Opfer von FGM wurden. Weitere 15.000 sind davon bedroht hierzulande oder im Ausland an ihren Genitalien verstümmelt zu werden.

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