„NUR JA HEISST JA“
Mo., 25. November 2024
"NUR JA HEISST JA“
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25. November) startet das Frauenzentrum Schleswig e.V. – in Kooperation mit vielfältigen Partnerorganisationen - die Umsetzung der Kölner Kampagne „NUR JA HEISST JA“ [1].Diese Aktion betont die Wichtigkeit einer klaren, beidseitigen Zustimmung in allen intimen Begegnungen. Mit der Botschaft „NUR JA HEISST JA“ wird das gesellschaftliche Bewusstsein geschärft und zum Nachdenken über die Grenzen zwischen einvernehmlichem Sex und sexualisierter Gewalt angeregt. Sexualisierte Gewalt und übergriffiges Verhalten sind auch heute noch ein weit verbreitetes Problem.
Äußere Merkmale und bestimmte Verhaltensweisen werden nicht selten falsch gedeutet. Betroffenen wird eine Mitschuld zugeschrieben und zu oft fühlen sich diese teilweise selbst schuldig für erlittene sexualisierte Übergriffe. Gesellschaftlich geprägte Mythen bedürfen dringend einer breit gefächerten Aufklärungsarbeit. Mit Plakaten, Postkarten und Aufklebern soll die Aufmerksamkeit geweckt, ein Bewusstsein für das Thema sexualisierte Gewalt geschaffen und ein deutlicher Appell zur Förderung des Konsensprinzips gesetzt werden. Gemeint ist damit, dass die Zustimmung, in Form eines klares JA, bei sexuellen Kontakten vorhanden sein muss. Die Verantwortung dafür liegt bei den Beteiligten selbst, immer wieder zu überprüfen ob die Zustimmung noch vorhanden ist. Nur dann kann von Einvernehmlichkeit gesprochen werden.
[1] entwickelt von der Frauenberatungsstelle „FrauenLeben Köln e.V.“
Jede vierte Frau in Deutschland hat mindestens einmal in ihrem Leben sexualisierte Gewalt in der Beziehung erlebt. Der gefährlichste Ort ist nicht der einsame Park bei Dunkelheit – sondern das eigene Zuhause. In Deutschland ist Vergewaltigung in der Ehe erst seit Juli 1997 strafbar. Der Mythos von „ehelichen Pflichten“ und Besitzanspruch hält sich hartnäckig.
Bis heute fällt die Frage "Was hattest du an?", statt deutlich zu machen, dass ein Outfit niemals automatisch als Einverständnis für sexuelle Handlungen gewertet werden kann.
Jede Person kann tanzen, flirten, Geschenke annehmen, so viele Sexualpartner*innen haben, wie sie*er will. Das ist keine Einladung zu sexuellen Handlungen, denn Konsens gilt immer nur dann, wenn Handlungen ausdrücklich zugestimmt wird. In jeder Art der körperlichen und nicht-körperlichen Interaktion fördert Konsens die Selbstbestimmung, die Kommunikation und die Sicherheit aller Beteiligten.
Beratung und Unterstützung für Betroffene, Multiplikator*innen und unterstützende Personen werden im Frauenzentrum Schleswig angeboten:
unbürokratisch- vertraulich- kostenlos und auf Wunsch anonym.
Frauenzentrum Schleswig e.V.
Capitolplatz 4, 24837 Schleswig;
Email. info@frauenzentrum-schleswig.de
Tel.: 04621 – 25544
Mobil: 0176 4396198